Das Sakrament der Weihe

Das Weihesakrament kennt drei selbständige Weihestufen: die Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe.

 

Die Weihe zum Diakon

Im Neuen Testament steht das griechische Wort "diakonos" für "Diener". Jesus sagt von sich: "Ich bin in eurer Mitte wie der Dienende" (Lk 22,27). "Wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei der Knecht aller." (Mk 10,43 f.) Neben der Verkündigung der frohen Botschaft und den Zusammenkünften der Gemeinde bei der Eucharistie war die Sorge für die Armen ein Kennzeichen der Urgemeinde. Zur Entlastung der Apostel beim "Dienst des Wortes" und weil es offenbar bei der Verteilung von Almosen zu Ungerechtigkeiten gekommen war, ließen die Apostel sieben Männer "von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit" für den "Dienst an den Tischen" wählen. So sind auch heute noch die Caritas: der Blick für die Armen und der Dienst in der Liturgie die typischen Aufgaben eines Diakons. Entsprechend darf er taufen, predigen, bei Trauungen, Beerdigungen und bei der Eucharistie assistieren, oder auch Segnungen vornehmen.

Lange war das Diakonat nur eine Vorstufe zur Priesterweihe. Erst mit dem zweiten vatikanischen Konzil kam es als selbständiges Amt wieder zum Geltung. So sind auch in unserer Pfarrei zwei Diakone ehrenamtlich tätig. Wer sich für das Diakonenamt interessiert, muss eine mehrjährige Ausbildung durchlaufen und bei der Weihe mindestens 35 Jahre alt sein.

Die Weihe zum Priester

Das Wort Priester leitet sich vom griechischen πρεσβύτερος presbýteros, "Ältester" her. Als Mitarbeiter der Bischöfe sind die Priester mit der Verkündigung des Evangeliums, der Feier des Gottesdienstes, vor allem der Eucharistie, und dem Hirtendienst an den Gläubigen beauftragt. Einen Ordenspriester nennt man Pater. Priester haben die verschiedensten Amtsbezeichnungen: ein Vikar, Kaplan oder Kanoniker sind Hilfspriester in einer Pfarrei, der ein (leitender) Pfarrer vorsteht. Pastor bedeutet Hirte und ist ebenfalls eine gängige Bezeichnung für einen Pfarrer. Zusätzlich zum Diakon darf ein Priester der Eucharistie vorstehen und dabei Brot und Wein in Leib und Blut Christi wandeln. Ebenso ist er beauftragt, die Vergebung der Sünden im Namen Jesu zuzusagen. Damit Verbunden ist auch die Erlaubnis zur Spendung der Krankensalbung.

Wer Priester werden möchte, muss im Normalfall auch zur Ehelosigkeit berufen sein (Ausnahme: evangelische oder orthodoxe Geistliche, die katholisch werden, dürfen auch verheiratet bleiben). Voraussetzung für die Priesterweihe ist u.a. auch ein abgeschlossenes Theologiestudium an einer Universität. Nähere Informationen gibt es im Priesterseminar Collegium Borromäum in Münster oder bei unserem Pfarrer Fabian Tilling.

Die Weihe zum Bischof

Ein Bischof ist das Oberhaupt einer Diozöse, auch Teilkirche genannt, als deren oberster Lehrer, Priester und Leiter er wirkt. Seine Vollmachten beruhen darauf, dass er Nachfolger der Apostel ist und als solcher sein Bistum leitet. Die voll berechtigte Ausübung des Bischofsamts erfolgt notwendigerweise im Kolelgium der Bischöfe mit und unter dem Papst. Der Name Bischof stammt vom griechischen Wort ἐπίσκοπος epískopos, "Aufseher, Hüter, Schützer". Unser Bischof heißt Felix Genn und sitzt in Münster, dort wohnt auch der für unsere Region zuständige "Hilfsbischof" Weihbischof Christoph Hegge, der z.B. stellvertretend für den Bischof die Firmung in unserer Pfarrei übernimmt.